alles Therapie
Gedanke heute?
ändere ich den Namen meines Blogs bei Facebook…
momentan heisst er „Mein Therapie-Tagebuch“…und was mach ich mit meinem Blog hier?
Antwort?
alles was ich irgendwie mache ist für mich Therapie…egal ob ein schönes Buch, nette Musik oder manchmal auch Tränen…
ich versuche mein Leben zu sortieren…auch wenn es regelmässig irgendwie durcheinander tüdelt…
und Fackjukrebs geht immer…
also werden beide Namen weiterhin für meinen Blog bestehen bleiben, auch wenn es nicht mehr immer nur um die Krankheit geht…letztendlich hat vieles im übertragenen Sinne doch damit zu tun…
ich blicke mal zurück…
auf ein einhalb Jahre…aber nur im kurzen und Schnelldurchgang…
im April 15 ist meine Welt erst stehen geblieben und dann untergegangen…
ich habe nicht wirklich daran geglaubt das es wieder schöne Momente geben wird…das ich mein Leben einfach mal wieder nur geniessen werde, ohne Gedanken an die Krankheit…Chemotherapie…Haarausfall…Müdigkeit…Angst
später dann noch die Bestrahlung…verbrannte Haut…Müdigkeit…und immer noch Angst
dann kam der 01.02.16, mein festgesetzter Termin…endlich wieder arbeiten…endlich wieder anderes sehen…endlich wieder andere Gedanken in den Kopf bringen…
und heute?
ich lebe…es geht mir gut…ja, zwischendurch nimmt die Krankheit immer wieder mal mehr Raum ein, als ich ihr geben möchte…aber, immer häufiger schaffe ich es aus dem Gedankenkarussel schnell wieder rauszukommen…meine wichtigste Antwort für mich selbst ist immer „ich lebe…ich geniesse…keiner weiß wieviel Zeit ihm am Ende bleibt“…dies spreche ich mir in Akutsituationen mantraartig vor…
und es hilft in der Tat…ich kann zusehen wie ich unter den Gedanken wieder ruhiger werde…das atmen leichter fällt und die dunklen Wolken sich auflösen und Sonne durch mein Hirn flutet…
eins habe ich in dieser Zeit seit ich wieder arbeite auch festgestellt…Arbeit ist nicht alles im Leben…sie finanziert mein Leben, ja…aber viel mehr auch nicht…das ist für jemanden der immer 150% meinte geben zu müssen, eine wichtige Erkenntnis…
ich liebe meinen Job…ich bin gern auf der Arbeit…aber, ich merke das die Dinge überwiegend da bleiben…ich kaum noch irgendwas nach Hause mit nehme…und das tut gut…
auch das ich meine Stunden reduziert habe…nie konnt ich mir vorstellen nur dreiviertel zu arbeiten…aber es hat was…besonders weil ich immer den gleichen Tag frei habe…mir wäre eigentlich als freier Tag immer der Mittwoch lieb gewesen…geht aber aus verschiedenen Gründen leider nicht…deshalb ist es der Freitag geworden…mittlerweile ist das auch okay so…ich merke die Erholung tut gut…und der gewonnene Freiraum nur für mich…
in letzter Zeit lese ich viel…manchmal glaub ich, ich hab ein Abkommen mit mir selbst…wieviele Bücher schaffe ich in meinem Leben zu lesen…nee keine Ahnung…andere schauen halt Filme…
letztens hab ich irgendwo gelesen das der durchschnittliche deutsche eine Stunde am Tag liest…ich war ein bisschen erschrocken und bekam wirklich angst…was macht der die restlichen Stunden?
Meine Mann konnte dazu mal wieder nur schmunzeln…ich bin froh das er an meiner Seite ist und das es für ihn einfach nur okay ist, wenn ich so viel lese…er mich da nicht irgendwie unter Druck setzt…
Lieblingssatz meines Sohnes?
„Mama, wenn du nicht aufhörst bekommst du Kindleverbot“…
ich hab schon eine verrückte Familie…aber, sie tut mir gut und ist genau das was ich brauche…sie geht ehrlich mit mir um…
so viel für heute von mir…
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