und da war sie wieder – die ANGST
es ging los im Februar…einen Tag nach der zweiten Covid Impfung…ich hatte auf einmal das Gefühl, nicht mehr ausreichend Luft zu bekommen…bzw. bemerkte immer wieder, das ich zwischendrin einen tiefen Atemzug nehmen musste…ich schob es auf eine Nebenwirkung der Impfung…und es verschwand dann auch nach zwei, drei Tagen wieder…
zwischendurch gab es dann immer mal einen Tag, an dem diese Dyspnoe zurück kam…sie ging aber genauso schnell wieder…bis vor knapp 2 Wochen…an einem Tag war es extrem…am nächsten war wieder alles weg…dann kam es abends wieder…beim nächsten mal morgens…mal konnte ich besser mit umgehen…mal schlechter…mal war ich gerade in Ruhe…und mal in Bewegung…
nachts wachte ich mit Herzrasen auf…
heute nun hatte ich mir dann doch noch mal nen Arzttermin gemacht…kann so ja auch nicht weiter gehen…mein Hausarzt veranlasste als erstes direkt ein EKG und einen Lungenfunktionstest…das EKG war unauffällig…der Funktionstest auffällig…ich bin da nicht wirklich fit drin, deshalb muss ich mich darauf verlassen was mein Hausarzt sagt…eigentlich bin ich gern besser vorbereitet…das Abhorchen der Lunge war unauffällig und ein Ultraschall brachte zumindest keinen Erguss zutage…auf jeden Fall wollte er nun auch noch ein Herzultraschall haben…falls es doch mit der Chemo noch zutun hat…ein bisschen kurzatmig bin ich ja seit der Zeit eh…das merke ich besonders wenn ich Sport mache oder Rad fahre oder halt Treppen steige…meinen letzten Herz-Schall hatte ich 2018 – der war damals unauffällig…da in meiner Praxis auch ein Kardiologe ist, wurde ich für morgen früh gleich zwischengeschoben….Blut wird morgen auch abgenommen…und ich bekam direkt eine Überweisung zum Radiologen ausgestellt…“Ausschluss RF“ – zwei Worte die mir den Boden unter den Füssen wegzogen…die mich hart aufschlagen liessen…
mit der Überweisung bin ich dann direkt in die Röntgenpraxis gefahren…dort lasse ich auch immer meine Mammographie machen…heißt, man kennt mich…ich fragte ob ich die Möglichkeit habe, das Röntgen schon heute zu bekommen…es wurde möglich gemacht…mittlerweile war ich ein mittelschweres nervliches Wrack…die radiolog. Assistentin merkte es und sprach mich an…ich erzählte meine Situation und sie zeigte eine Menge Empathie…mehr als sie hätte müssen…sie sprach direkt die Radiologin an, ob sie einen ersten Blick auf die Bilder werfen könnte…und die machte das auch…kein Erguss und auch keine Raumforderung sichtbar…ich muss nicht sagen, das mir die Tränen in die Augen schossen…
es ist gerade alles sehr schwierig…ich weiß nicht was hinter der Atemnot steckt…sie macht mir aber Angst und ich steigere mich dann, wenn sie gerade da ist, sicherlich auch noch weiter rein…
wir können jetzt nur eins nach dem anderen ausschließen…der Beginn ist gemacht…morgen gehts weiter…der heutige Tag hat mich wieder mal massiv altern lassen…ich habe erneut feststellen müssen, wie schnell sich im Zweifel alles ändern kann…wie wichtig das bewusste Leben ist…
das Schlimmste ist für mich immer wieder diese lähmende Angst, die in solchen Situationen von mir Besitz ergreift…sie macht mich handlungsunfähig…ich hasse es so sehr, wenn ich meinem Gedankenkarussel ausgeliefert bin…
um so dankbarer war ich heute meinem Mann, der einfach wieder mal die größte Stütze für mich war…der mich einfach aufgefangen hat…der zuhört…der versucht zu verstehen, was in mir vorgeht…und der mich nie mal verurteilt, wenn ich mich in diesen Momenten so schwach fühlte…
aber auch andere Leute waren direkt parat…
meine Freundin Tanja, die einfach nur zuhörte…die die Angst verstehen kann, weil sie auch immer mal in ähnlichen Situationen ist…weil wir uns auch immer wieder gegenseitig Halt geben…und unsere Gedanken bzgl dieser f* Krankheiten teilen…manchmal versteht halt nur wer auch erlebt hat…
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