zwei Seiten ....
„… Das Leben hat immer zwei Seiten“, fuhr er fort. „Eine helle und eine dunkle und keine von beiden lässt sich vollkommen aussperren. Wir müssen nur lernen, uns ein paar Strahlen des Lichts aus der hellen Seite mitzunehmen, wenn wir mal in die dunkle hineinstolpern, damit wir besser den Weg aus ihr hinaus finden können…“
aus
Sanguis Lilii – Band VI: Götterdämmerung
Diesen Absatz habe ich gerade gelesen und mich selbst darin wieder gefunden…es steckt so viel Wahrheit drin…und es ist so wichtig das Gute nicht zu vergessen…auch wenn es mal nicht so toll läuft…in Krisenzeiten gilt es das Positive im Kopf zu behalten…
jeden Tag kämpfe ich mal mehr, meist weniger, mit negativen Gedanken…mit dem Gedanken „was ist wenn es wieder kommt? Wenn die Krankheit weiter läuft? Wenn die ganzen Therapie nichts genutzt hat?“ meist geb ich mich diesen Gedanken auch vollkommen hin, ich kann es gar nicht ändern…aber dann kommt irgendwo her, ich weiss nicht von wo, ein ganz warmes Gefühl und das sagt mir „he, du lebst jetzt…jetzt geht es dir gut…und nur das zählt…geniesse dein Leben…“
und genau das versuche ich…mein Leben zu geniessen…
Apropos positiv…mein Mann hat gerade Urlaub…und wir geniessen ihn so richtig…in der City shoppen…unseren Wohnbereich neu gestalten…viel reden und lachen…Mittags irgendwo essen gehen…es tut so gut…und wir geniessen einfach noch mal die letzten Tage die ich zu Hause bin…ich habe das Gefühl das uns diese Erkrankung und alles was damit zusammen hängt noch mal um einiges näher gebracht hat…eigentlich dachte ich immer das das nicht mehr geht…aber, dieses Gefühl in mir drin hat sich noch einmal um einiges gesteigert…diese Wärme die seine Augen ausstrahlen, wenn sie mich anschauen…dieser liebevolle Umgang mit einander…die Nähe des anderen suchend…
ich hatte nie das Gefühl das er mich bemitleidet…immer war da einfach nur Mitgefühl…und das ist ein ganz großer Unterschied…und ich kann mit dem Mitgefühl deutlich besser umgehen….
am Freitag habe ich meine erste Nachsorge und Besprechung bezüglich Wiedereingliederung…ein bisschen aufgeregt und unruhig bin ich schon…das Vertrauen in meinen Körper ist noch nicht vollständig wieder da…dabei müsste es das doch eigentlich…immerhin hat mir der Körper damals doch auch Signale geschickt die mir zeigten das etwas nicht stimmt…das etwas in Gange ist…das ich auf mich aufpassen muss…vielleicht brauche ich auch einfach wieder meine Arbeit…das Gefühl meine Zeit sinnvoll auch mit Arbeit zu füllen…
gestern haben wir beim IKEA einen alten Freund wieder getroffen…viel zu lang ist unser letzter Kontakt her gewesen…ungefähr zu der Zeit als wir vor fast 7 Jahren umgezogen sind…wir haben immer wieder versucht uns zu treffen…aber irgendwie ging es nicht…etwas stand zwischen uns…was auch immer es war…gestern nun habe ich ihn gesehen und in mir breitete sich so eine Wärme aus, dieses zufriedene Gefühl wenn man Menschen trifft die man gerne mag…und ich bekam zu meiner innere Freude das größte, fetteste und schönste Lachen geschenkt…mein Mann und ich haben im Nachhinein eigentlich den ganzen Tag immer wieder gelächelt wenn wir daran zurück dachten…vielleicht war auch das ein Weg in die richtige Richtung…
ich kenne keinen Menschen, ausser Markus, der so strahlend lachen kann…man hat in der Tat das Gefühl die Sonne geht auf
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