Urlaubszeit

Berge Jul 23, 2018

Sorry das es hier so still war…
ich war im Urlaub…
und unser Urlaub stand unter dem Motto „Digitale Detox“…
ganz bewußt haben wir auf Technik verzichtet und es war einfach cool…
nur mein Kindle war erlaubt…

und was haben wir gemacht?
wir waren 10 Tage in den Bergen…im Allgäu…unser erstes Mal…
und…es war toll…ich war anfangs etwas skeptisch…eigentlich liebe ich meinen Blick über den Deich, in die Ferne gerichtet…Blick auf Wasser…wandern im Flachen…am Strand/ Wasser…

in diesem Jahr wollte ich mal was anderes…und mein Mann zum Glück auch…unser Sohn war als Österreich-Fan schnell überzeugt…denn wir versprachen ihm Abstecher in sein Lieblingsland…

unsere Reise ging von Nord nach Süd…
vom Allgäu nach Tirol…
von Deutschland nach Österreich…
wir fuhren auf Passstrassen…besuchten Kiesbänke im Lechtal…
wanderten an der Iller entlang und ließen Steine übers Wasser springen…
mit dem Auto fuhren wir auf 1900m hoch zum Hahntennjoch…der Temperaturunterschied betrug 15°C…

unsere erste Wanderung…wir starteten bei 600m in Bolsternang…erreichten den Turm „Schwarzer Grat“ in 1100m Höhe…
Auf dem Schwarzen Grat erreicht der voralpine Höhenzug der Adelegg mit 1.118 Metern den höchsten Punkt Württembergs…
ja es war anstrengend…aber, es hat auch viel Spass gemacht…und gegen das was mich noch erwarten sollte, war es ein Witz…

eine andere Wanderung brachte uns zum Eistobel…und natürlich laufen wir nicht so wie alle, sondern anders….und schon gar nicht auf direktem Weg…das kann ja jeder…
so begann unsere Wanderung in dem wir vom Infopunkt Argentobelbrücke Richtung Riedholz starteten…
von Riedholz ging es querfeldein, durch Gestrüpp, über Wurzeln, vorbei an Alpenkühen und bei strahlendem Sonnenschein…von 700m innerhalb 2km auf 1100m hoch…und da war sie…die Riedholzer Kugel…klingt spektakulär…die Sicht war es definitiv…bis dahin bin ich allerdings einige Male an meine Grenzen gegangen…und drüber hinaus…
mein Mann hat einiges aus mir rausgekitzelt…mein Sohn mir manches mal die Hand gereicht und am Ende seine Cola mit mir geteilt…ich bin beiden so verdammt dankbar…einfach weil sie auf mich Rücksicht genommen haben, aber auch weil sie mich ein bisschen, über meine eigentliche Kraft hinaus, angetrieben haben…ich bin in der Tat an meine Grenze gegangen…und es tat so gut…es gab mir das Gefühl von Leben…
und damit auch ihr was zu lachen habt…mein Mann konnte definitiv drüber lachen…irgendwann in meiner „ich will nicht mehr weiter und überhaupt Stimmung“ sagte ich zu meinem Mann „es gab nur ein zweites mal in dem ich dich so verflucht habe…und das war der 22.10.“
es herrschte Stille und dann erklang sein wundervolles, dumpfes Lachen…ein liebevoller Blick traf mich und er meinte „und ich dachte wir haben im September geheiratet….so lang du noch Witze machen kannst, geht es dir gut“
für alle Unwissenden…unser Sohn wurde an einem 22.10. geboren 😉

mit der Riedholzer Kugel hatten wir unseren höchsten Punkt der Wanderung erreicht…von da an konnt es nur besser werden…weil, tendenziell ging es ja wieder runter…so mehr oder weniger…aber, auf jeden Fall wurde es nicht mehr so schlimm…
wir wanderten also weiter zum Iberg, der eine Höhe von 954m hatte…also absolut lachhaft 🙂 …von dort aus konnten wir den, in gut 40km Entfernung liegenden, Bodensee erkennen…großartiger Ausblick…
und dann ging es weiter zum Eistobel…

was ist der Eistobel?
Wikipedia sagt:
Der Eistobel (westallgäuerisch Isdobl) ist eine Schlucht des Flusses Obere Argen im Westallgäu zwischen der Ortschaft Schüttentobel und der Argentobelbrücke, welche die Orte Maierhöfen und Grünenbach verbindet. Auf einer Strecke von etwa drei Kilometern stürzt, eingerahmt von bis zu 130 Meter hohen Felshängen, das Wasser der Oberen Argen über mehrere Kaskaden talwärts und verliert dabei etwa 70 Höhenmeter. Seinen Namen hat der Eistobel von den im Winter oft mehrere Monate lang zu Eis erstarrten Wasserfällen.

natürlich mussten wir in diesem eiskalten Wasser unsere Füsse baden 🙂
und wir mussten auch einfach diesen Anblick des fallenden und fließenden Wassers in uns aufnehmen und wirken lassen…für mich selbst gab es magische Momente auf dieser Wanderung…ein bisschen Demut…ein bisschen Weltschmerz…ein bisschen Dankbarkeit…all dies überfiel mich auf den Kilometern zum Eistobel…
Dankbarkeit, das ich mir dieses Naturspektakel anschauen durfte…das ich die Natur so in mir aufsaugen konnte…

das ich vor drei Jahren diese Chance auf einen Kampf bekam…bei dem ich nie wissen werde wie lange ich den Kampf gewonnen habe und den Sieg halten kann…den ich aber immer geniessen werde, mit jeder Faser…die Sicht auf Dinge verändert sich immer mehr….immer häufiger stelle ich für mich fest, dass es mir überwiegend nur noch um mein inneres Wohl geht…weniger um Wohlstand, definiert über Materielles…
und besonders unser Urlaub hat mir wieder einmal gezeigt, das gemeinsame Zeit mit nichts zu ersetzen ist…wir drei sind eine Einheit…wir ersetzen uns…fangen uns gegenseitig auf…geniessen das mit einander…

wir waren aber nicht nur wandern….wir waren auch am Bodensee, haben Adventure Golf gespielt…und meine beiden Männer waren rodeln…wir hatten ne Menge Spass…haben viel gesehen und erlebt…und vor allem waren wir jeden Tag im See baden….

nun haben wir noch eine Woche Urlaub und geniessen die Zeit einfach zu Hause…da in Bremen gleich die Breminale los geht, kommen ein paar Konzerte auf uns zu…
ein bisschen HipHop…ein bisschen Metal…Rock und Punk…
bis dahin heißt es für mich aber wieder mal etwas zittern und hoffen und überhaupt…ich war nämlich heut Morgen zum Blut abnehmen…Routine…trotzdem wieder diese Unruhe, bis ich die Werte habe…das ist aber erst morgen der Fall…
manchmal wünsch ich mir in diesen Momenten ein bisschen mehr Gelassenheit…ändern kann ich das Ergebnis doch eh nicht….aber, ich wäre nicht ich, wenn mich das kalt lassen würde…

mein Mann hat übrigens sein Hobby wieder entdeckt…im Urlaub fotografierte er analog…und am Wochenende waren wir in Cuxhaven beim Duhner Wattrennen…und er als Fotograf aktiv unterwegs…
und ich bin mal wieder absolut in seine Fotos verliebt…
schaut mal

 

 

 

 

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