Glücksmomente
kennt ihr das?
es gibt so Tage da habe ich das Gefühl ich werde mit Glückshormonen überschüttet…
ich spüre das schon seit Anfang der Woche…aber heute ist es besonders stark…es passt alles zusammen…Klamotten die gestern noch scheisse ausgesehen haben, passen heute wunderbar zueinander und zu mir…ich fühle mich wohl in meinem Körper…ich war beim Sport…Kraft- und Cardiotrainig…ich habe heute beides, mit für mich spitzen Werten absolviert…ich fühlte mich einfach wohl…Musik auf den Ohren und angefangen Rad zufahren…einfach treten ohne nachdenken…zwischendrin ein paar nette Worte mit meinem Mann chatten…dabei dann irgendwann gemerkt das ich gerade bei einem super Puls deutlich mehr Leistung aus mir raus hole…läuft 🙂
dann komme ich aus dem Studio und werde von einer wunderschönen Sonne erwartet…sie strahlt mit mir um die Wette…die Luft riecht nach Frühling…ich versuche dieses warme Gefühl in mir zu speichern…das sind die Momente von denen ich so gut zehren kann…
die gute Bianca von „bis die Haare wieder wachsen“ hatte heute folgende Frage zu einem Beitrag…
**schnipp**
Wer kennt dies noch?
Rückblickend erschrecke ich mich über mich selber, wie ich zeitweise drauf war und mich verändert hatte und habe.
**schnapp**
der Artikel um den es ging ist hier…
ich habe mir dazu auch meine Gedanken gemacht…und ich muss eines ganz klar sagen…die Krankheit hat mich verändert…für andere vielleicht nicht immer so erkennbar…für mich selbst aber schon…sie hat mich durch und durch zum positiven verändert…ich erfahre zum ersten mal an mir selbst das mein Leben endlich ist…es geht nicht ewig so weiter…und deshalb ist es wichtig zu leben…zu geniessen…zu lieben…zu spüren…mit all meinen Sinnen…mehr von dem Schönen…weniger von dem Negativen…in schlechten Dingen das Schöne erkennen…Zweisamkeit geniessen…und zwar so wie ich es möchte und nicht wie es irgendeiner Etikette entspricht…
in den letzten 11 Monaten gab es Momente die haben mich absolut irre werden lassen…haben mich in Gedankenkarusselle getrieben, aus denen es schwer war wieder raus zu kommen…aber ich bin rausgekommen…ich habe mich nie aufgegeben…bin immer wieder aufgestanden…egal wie schwer es war…und wenn ich mal das Gefühl hatte das ich nicht aufstehen kann, dann waren mein Mann oder mein Sohn da…und haben auf ihre Art Unterstützung gegeben…die Krankheit hat mich jeden Tag ein Stückchen weiter getragen…und heute stehe ich hier…schüttle über vieles den Kopf, aber geniesse mein Leben…vieles hat nicht mehr den Wert für mich den es einmal hatte…andere Dinge sind deutlich in den Vordergrund gerückt…
ich habe mir wieder einen Ring gekauft…viele Jahre trug ich den Ring meines Mannes auf meinem Daumen…dann landete er vor 4 Jahren mit meiner Arbeitskleidung in der Klinikwäscherei und wart nicht mehr gesehen…seit dem hatte ich keinen mehr…und fand auch keinen mehr den ich so schön fand…das ist nun vorbei…mein Daumen wird wieder von einem Ring geziert…mein Sohn stellte dazu heute morgen fest „der Ring sieht sehr schön aus Mama…aber man trägt einen Ring immer auf dem Ringfinger…“
ich hab ihm dann erklärt das es mit diesem Ring anders ist…er soll mich an den Ring seines Vaters erinnern und der war mir auf allen anderen Fingern immer zu gross…deshalb landete er auf dem Daumen… 🙂
meine Zehen haben dabei auch wieder zwei neue Ringe dazu bekommen…ich liebe Zehringe…weil ich die natürlich bei der Arbeit nicht abmachen muss 🙂 …die kann ich immer tragen…bis dato hatte ich immer zwei…nun sind es vier…und ich habe mir gestern zum ersten mal wieder die Zehnägel lackiert…meine Nägel waren ja von der Chemo so angegriffen und zum Teil abgelöst, so das dies nicht mehr ging…jetzt sehen nur noch die Nägel an den Grosszehen mist aus…egal…die sind jetzt lila und das darunter erkenn ich nicht 🙂
Comments powered by Talkyard.